Anis ist Gewürz mit süßlich-blumigem mildwürzigem Geschmack. Das ätherische Öl des Anis verflüchtigt sich schnell. Die Anis-Samen sollten unmittelbar vor Verwendung im Mörser zermahlen werden. Anis wirkt antibakteriell, entspannend,
harntreibend, krampflösend, schleimlösend und tonisierend auch gegen Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Halsinfektionen, Insektenstiche, Kopfschmerzen, Magenkrämpfe, Reizhusten und Schlaflosigkeit. Anis wird auch zur Konservierung eingesetzt. Mit einer Prise Anis werden Speisen und „eingelegtes“ haltbarer.
Anis ist auch ein traditionelles Hustenmittel bei Atemwegskatarrh (Erkältungen und Grippe, Husten, Bronchitis) zur Linderung des Hustenreizes und Förderung des Auswurfs. Daneben sorgt es für eine Steigerung der Produktion der Verdauungssäfte und wird bei allgemeinen Verdauungsbeschwerden sowie Blähungen eingesetzt. Anisöl entspannt die glatte Muskulatur und wirkt daher sehr wahrscheinlich auch gegen Magen-Darmkrämpfe.
Anis enthält die Inhaltsstoffe:
ätherisches Öl, Anethol, Isoanethol, Ansiketon, Anissäure, Acetaldehyd, Acetylcholin, Azulen, Bergapten, Bor, Kampfer, Carvon, Chamazulen, Eugenol, Kaffeesäure, Cumarine, Myristicin, Salicylate, Thymol, Umbelliferon, Xanthotoxin, Vitamin C,
Die empfohlene Tages-Dosis beträgt 4 gr. für Erwachense
Anis ist Bestandteil vieler Teemischungen, weil er nicht nur eine ausgeprägte Wirkung gegen viele Beschwerden hat, Anis wertet langweilige Kräutermischungen geschmacklich auf.
Anis findet sich in einigen Tee-Mischungen gegen Fieber, z.B. in Kombination mit Weidenrinde.
Die Samen sollten vor der Anwendung zerquetscht werden, z.B. mit einem Mörser, da so die Wirkstoffe besser freigesetzt werden können.
Das ätherische Öl des Anis wird nach der Einnahme über die Lunge ausgeschieden und wirkt dadurch durch die Lungenbläschen und Bronchien von innen.
Auch die Verdauungsvorgänge werden auf milde Weise angeregt. Blähungen lösen sich durch die krampflösende Wirkung in Wohlgefallen auf und Sodbrennen wird gemildert.
Das ätherische Anisöl kann man, verdünnt mit fetten Ölen oder als Salbe, zu Einreibungen verwenden. So hilft es bei Brusteinreibungen gegen Husten und bei Baucheinreibungen gegen Blähungen und Magen- und Darmkrämpfe.
Für Inhalation mit Anisöl nimmt man heißes Wasser und etwa 5 Tropfen Anisöl, die Dämpfe atmet man etwa 10 Minuten ein. Lindert die Beschwerden bei Erkältungen.
Auf keinen Fall sollte man Anisöl unverdünnt innerlich anwenden oder in die Augen bringen. Ätherische Öle dürfen nicht bei Säuglingen eingesetzt werden.
Blähungs-Teemischung
Zutaten:
40 gr Anis-Früchte (=Samen)
40 gr Fenchel-Früchte (=Samen)
20 gr Kamillen-Blüten
Anleitung:
Brüh einen Tee auf mit einem Esslöffel Teemischung pro Tasse.
Lass den Tee 10-15 Minuten ziehen.
Filter den Tee anschließend ab.
Trink den Tee in kleinen Schlucken.
Anis ist eine alte Gewürz- und Heilpflanze, die den Menschen schon seit vielen Jahrtausenden begleitet. Anis wurde den Göttern geopfert und ist Bestandteil vieler festlicher Gerichte.
Würzen mit Anis
In der heutigen Küche scheint das Einsatzgebiet von Anis auf Weihnachtsgebäck, Fruchtkompott, Kuchen, Biskuits, Backwaren und Brot beschränkt zu sein. Dabei ist das Gewürz vielfältig einsetzbar! Vor allem ist es schade, auf zwei seiner hervorstechenden Eigenschaften in der Küche zu verzichten: Anis fördert die Verdauung und ist ein hervorragendes Konservierungsmittel, da es die Schimmelbildung unterbindet. In der Fleischerei scheint man beide Eigenschaften noch zu schätzen, denn Anis gehört an viele Sorten Dauerwurst.
Anis kann, wie seine nahen Verwandten, der Kümmel und Koriander, allen blähenden Gerichten beigegeben werden. Eine Prise Anis an Kohlsuppen, Kohlrouladen, Linsengerichten, Sülze und gekochtem Fleisch ergibt sicher eine interessante Note und auch die Folgen des Genusses für den Verdauungstrakt werden sogleich gelindert.
Die Anisfrüchte und das Öl können sehr gut zum Würzen von Marmeladen, Bonbons, Gelees, Birnen und Quitten verwandt werden. Zum einen ist das schmackhaft, und zum zweiten wird durch die Zugabe von Anis zu all den Süßigkeiten, die Schimmelbildung vermindert. Auch Käse und eingemachte Gurken werden durch Anis haltbarer.
Nur eine Prise von gemahlenem Anis verleiht Krabbencocktails, Hummer, Dorsch, Krebs und Schalentieren eine angenehme Würze. Auch die meisten süßsauren Gerichte harmonieren mit dem Gewürz. Wer ein wenig experimentieren möchte, sollte etwas Anis an Spinat und Frischkäsedips versuchen.
Für neue Akzente am Salat, an Babykarotten und an Ricotta sorgen die frisch gehackten Anisblätter. Diese wird man jedoch nur im eigenen Garten ernten können, im Supermarkt sind sie noch nicht erhältlich. Ein Grund mehr, sich an dem nicht ganz so leichten Anisanbau zu versuchen.
Fette Fleisch- oder Fischgerichte schmecken mit Anis gewürzt frischer und sind leichter bekömmlich.
Eine Wirkung von Anis soll nicht verschwiegen werden. In vielen Gegenden wird Anis heute noch als Aphrodisiakum geschätzt.
Anis ist häufig in fertigen Würzmischungen, etwa in Curry-Pulver, Kräuter der Provence oder für Wurst, zu finden.
Am bekanntesten ist der Anis jedoch als Bestandteil alkoholischer Getränke wie im griechischen Ouzo oder Mastika, im französischen Pastis oder Pernod oder im türkischen Raki.
Anis und Sternanis – der Unterschied.
Anis (Pimpinella anisum): Anis gehört zur Familie der Doldenblütler, wie z.B. Dill und Fenchel. Die Anis-Pflanze ist einjährig, krautig und bevorzugt sonnige Standorte. Als Gewürz verwendet man die getrockneten Früchte (Samen), die von August bis September geerntet werden.
Schon immer schätzte man das Aroma der Anisfrüchte. Überlieferungen zufolge schwärmte bereits der griechische Philosoph Pythagoras von Anisbrot und der römische Dichter Virgil berichtete von köstlichen Aniskeksen. Anistee ist ein altes Hausmittel bei Husten oder Verdauungsbeschwerden, da das ätherische Öl schleimlösend wirkt und Krämpfe lindert. Knoblauch-Liebhaber schätzen Anissamen, denn gut zerkaut vertreiben ein paar Aniskörner den Mundgeruch schnell.
Sternanis (Illicium verum): Sternanis besteht aus jeweils 6 bis 10 sternförmig angeordneten Kapseln mit je einem Samenkorn. Es sind die Früchte des aus Südchina stammenden Magnolienbaums. Vermahlen werden nicht nur die Samen, sondern die ganzen Früchte. Auch wenn Sternanis wie Anissamen duftet, ist er im Geschmack intensiver, süßlich-scharf bis feurig. Sternanis gehört neben Pfeffer, Zimt, Nelken und Fenchel in das bekannte Fünf-Gewürze-Pulver der chinesischen Küche.
Anis oder Sternanis verwenden? In Europa wird Sternanis ähnlich wie Anis verwendet, auch in seiner Anwendung als Naturheilmittel. Denn beide Pflanzen bzw. Samen oder Früchte enthalten den gleichen Wirkstoff: Das ätherische Öl ‚Athenol’. In der Praxis macht es daher kaum einen Unterschied, ob man mit Anis oder Sternanis würzt. Nur das Sternanis kräftiger im Aroma ist.